Wien/Bonn (APA) Die Österreichische Post darf das Zustellgeschäft der Deutschen Post-Tochter DHL in Österreich übernehmen – allerdings mit Auflagen, gab die Bundeswettbewerbsbehörde (BWB) am Mittwochvormittag bekannt. Die Verpflichtungszusagen für die Post AG umfassen unter anderem die Bereitstellung von Infrastruktur gegen Entgelt für die Mitbewerber. Basis ist ein Mustervertrag der BWB.
Weiters wird ein Passus im Vertragswerk der beiden Zusteller gestrichen, wonach eine Mindestmenge von Paketen eingeliefert werden muss. „Dadurch wurde sichergestellt, dass die im Vertrag vorgesehenen Mindestpaketmengen nicht effektiv dem Wettbewerb um die Zustellung in Österreich entzogen wurden“, so die Behörde. Außerdem muss die Post einen unabhängigen Treuhänder mit der Überprüfung der Einhaltung dieser Verpflichtungszusagen beauftragen.
Die teilstaatliche Post hatte die Übernahme von drei Verteilzentren, zehn Depots und einem Großteil der Mitarbeiter am 12. März bekanntgegeben. Gemeinsam mit den Deutschen kommt die Post AG nun auf einen Marktanteil von knapp über 70 Prozent. Wettbewerbsbedenken hatte Post-Chef Georg Pölzl damit begegnet, dass mit dem Markteintritt des US-Konzerns Amazon im Herbst des Vorjahres eine völlig neue Dynamik am Markt entstanden sei.
Wie viel sich die Österreicher die Übernahme der DHL-Infrastruktur kosten ließen, sagte Pölzl bisher nicht. Die DHL-Mitarbeiter würden jedenfalls in die Post integriert und angestellt. Ein Paketzusteller bekomme rund 2.000 Euro brutto im Monat.