HOLZMINDEN (awp international) – Der Aromen- und Duftstoffhersteller Symrise sieht sich nach einem kräftigen Umsatz- und Gewinnsprung im ersten Quartal voll auf Kurs. „Wir hatten einen Jahresauftakt nach Mass“, sagte Konzernchef Heinz-Jürgen Bertram am Dienstag laut Mitteilung. Trotz Unsicherheiten in einzelnen Märkten bleibe er auch für die kommenden Quartale zuversichtlich. Die Ziele für das laufende Jahr und für 2020 bestätigte er. Etwas zuversichtlicher zeigte er sich dabei für die Profitabilität im laufenden Jahr.
Am Finanzmarkt kam der Quartalsbericht gut an. Die Aktien legten gegen Mittag in einem etwas festeren Markt um 3,53 Prozent auf 57,12 Euro zu und waren damit stärkster Wert im MDax. Händler und Analysten zeigten sich in ersten Reaktionen positiv überrascht. Operativ habe sich Symrise besser entwickelt als gedacht, sagte etwa ein Händler. DZ-Bank-Analyst Thomas Maul sprach von „starken Zahlen“ und einem „positiven Ausblick“. Der irische Vermögensverwalter Davy sieht Symrise auf bestem Wege für ein weiteres starkes Wachstumsjahr. Analyst Jack Gorman lobte insbesondere die Steigerung der operativen Marge.
In den ersten drei Monaten des Jahres legte der Umsatz getragen von robusten Geschäften, einer milliardenschweren Übernahme in Frankreich und Rückenwind durch die Euro-Schwäche um 42 Prozent auf 668 Millionen Euro zu. Zu konstanten Wechselkursen lag der Zuwachs bei einem Drittel. Das Aromengeschäft wuchs dank der Diana-Übernahme deutlich stärker als das Duftstoffgeschäft. Mit dem knapp 1,3 Milliarden Euro schweren Kauf waren die Holzmindener ins Geschäft mit Baby- und Tiernahrung eingestiegen. Der Gewinn insgesamt stieg um 31 Prozent auf 68 Millionen Euro. Das war mehr als von Analysten erwartet.
Im laufenden Jahr will Symrise erneut schneller wachsen als der Markt für Aromen und Duftstoffe, der um zwei bis drei Prozent zulegen soll. Die Profitabilität soll dabei gemessen an der operativen Marge (Ebitda-Marge) mit „mehr als“ (bisher „rund“) 20 Prozent hoch bleiben. Im ersten Quartal legte diese auf 22,3 (Vorjahr: 21,5) Prozent zu. Eine hohe Nachfrage in den Kernmärkten habe für eine gute Auslastung gesorgt, hiess es zur Begründung. Auch die mittelfristigen Ziele bis 2020 behielt der Konzern bei. Bis zu dem Jahr strebt Bertram für den Konzern im Schnitt weiter ein Umsatzwachstum von jährlich 5 bis 7 Prozent und eine operative Rendite von 19 bis 22 Prozent an.
Auch für Zukäufe zeigte sich Bertram bei einer Telefonkonferenz weiterhin offen. Symrise könne jederzeit und in jedem Umfang aktiv werden, wenn es Sinn mache, sagte er. Die Preise seien derzeit aber hoch. Die Integration von Diana habe Symrise erfolgreich abgeschlossen. Symrise gewinne weiter Marktanteile.
Der Konzern stellt mit 8270 Mitarbeitern Duft- und Geschmacksstoffe her. Das Unternehmen ist nach eigenen Angaben gemessen am Umsatz weltweit die Nummer drei nach den schweizerischen Konzernen Givaudan und Firmenich. Den US-Hersteller International Flavors & Fragrances (IFF) haben sie demnach hinter sich gelassen. Symrise beliefert weltweit Parfum-, Kosmetik-, Lebensmittel- und Getränkehersteller sowie Tiernahrungsmittelproduzenten.