Freitag, 7. Oktober 2016

RWE Innogy erzielt bei Börsengang Spitzenbewertung

Essen (APA/Reuters) Der deutsche Energiekonzern RWE kann die Aktien seiner Ökostromtochter Innogy angesichts der starken Nachfrage zu einem Spitzenpreis verkaufen. Die bis zu 139 Millionen Papiere werden aller Voraussicht nach zu einem Preis von je 35 bis 36 Euro ausgegeben – am oberen Ende der Preisspanne, die bei 32 Euro je Aktie beginnt.

Das sei den Investoren mitgeteilt worden, bestätigte eine Innogy-Sprecherin am Mittwoch Informationen der Nachrichtenagentur Reuters. Damit können Innogy und RWE mit einem Erlös von mindestens 4,86 Mrd. Euro rechnen. 2 Mrd. Euro davon gehen an Innogy selbst, mit dem Rest will die Muttergesellschaft RWE ihren Schuldenberg abbauen.

Der Börsengang von Innogy ist mit bis zu 5 Mrd. Euro der größte seit dem Jahr 2000, als die Deutsche Post und der Chipkonzern Infineon an den Aktienmarkt gingen. Die Zeichnungsfrist endet am Donnerstag, am Freitag will Innogy sein Debüt an der Frankfurter Börse feiern. Die RWE-Tochter wird zum Emissionspreis mit bis zu 20 Mrd. Euro bewertet und könnte bald ans Tor zum Leitindex DAX klopfen.

Innogy will den Emissionserlös für Wachstumsinvestitionen verwenden. RWE drücken Schulden von 28 Mrd. Euro. Hinzu kommen milliardenschwere Lasten aus dem Atomausstieg.

Ob RWE die Preisspanne voll ausreizt, ist ungewiss. Zu einem Preis von 35 Euro sei die Emission schon zweifach überzeichnet, sagte eine mit der Platzierung vertraute Person zu Reuters. Es liegen also Aufträge für mehr als 9,7 Mrd. Euro vor. Auch bei 36 Euro lägen mehr Orders vor als nötig.