Donnerstag, 2. April 2020

Novartis verkauft US-Generika-Sparten von Sandoz doch nicht

Basel (APA) – Der Verkauf des US-Generika- und Dermatologiegeschäfts des Schweizer Pharmakonzerns Novartis ist am Veto der US-Kartellbehörde FTC gescheitert. Der eine Mrd. Dollar (914 Mio. Euro) schwere Deal wurde im gegenseitigen Einvernehmen annulliert, teilten der Arzneimittelhersteller aus Basel und die indische Aurobindo Pharma mit.
„Diese Entscheidung wurde getroffen, da die Genehmigung der US Federal Trade Commission (FTC) für die Transaktion nicht innerhalb der vorgesehenen Fristen erteilt wurde“, erklärten die beiden Unternehmen.

Novartis hatte den Verkauf des Geschäfts im Herbst 2018 bekannt gegeben. Der ursprünglich im vergangenen Jahr angepeilte Abschluss des Deals wurde dann wiederholt nach hinten verschoben. Konzernchef Vasant Narasimhan richtet den Pharmariesen seit Anfang 2018 neu aus: Er setzt auf spezialisierte, auf Patienten abgestimmte Arzneien und neue Behandlungsansätze und kippt althergebrachte, weit verbreitete Therapieformen aus dem Portfolio. Die Generika-Tochter Sandoz kämpft zudem mit Preisdruck, insbesondere in den USA. Generika sind – überwiegend günstigere – Nachahmermedikamente von Arzneien, deren Patentschutz abgelaufen ist.

Manche Analysten spekulieren, dass wirtschaftspolitische Überlegungen den Deal vereitelt haben könnten. „Der Verkauf umfasst ein Portfolio von rund 300 Produkten und hätte die indische Aurobindo zum zweitgrößten Generika-Anbieter im US-Markt werden lassen“, erklärte etwa Michael Nawrath von der Zürcher Kantonalbank (ZKB). „Hierin könnte ein politischer Grund zu erkennen sein, warum die FTC kein Okay gegeben hat.“