Unterföhring (APA/Reuters) – Der italienische Großaktionär MFE erhöht den Druck auf ProSiebenSat.1. Das Management des deutschen Fernsehkonzerns müsse auf die aktuelle schwierige Situation reagieren und sich von Teilen des Nicht-Kerngeschäfts trennen, sagte der Chef von MediaForEurope (MFE), Pier Silvio Berlusconi. „Es braucht konkrete und definitive Entscheidungen“, sagte der Sohn des früheren italienischen Regierungschefs Silvio Berlusconi auf einer Pressekonferenz.
„Ich beziehe mich darauf, wie man Wert aus nicht zum Kerngeschäft gehörenden Vermögenswerten wie E-Commerce und Dating schöpft“, fügte der Manager hinzu. Nach einer Reihe von Rückschlägen sei es nun an der Zeit zu handeln. Von ProSiebenSat.1 war zunächst kein Kommentar zu erhalten.
Die Holding der Berlusconi-Familie ist seit Mai 2019 bei ProSiebenSat.1 an Bord und hat den Anteil stetig erhöht. MFE erklärte im September, man halte direkte Stimmrechte von 26,6 Prozent und samt Finanzinstrumenten 28,9 Prozent. Zuletzt hat sich die Stimmung zwischen beiden Seiten eigentlich verbessert, nachdem die Vorgänger von ProSiebenSat.1-Chef Bert Habets Avancen aus Mailand abgelehnt hatten. MFE will den deutschen Konzern stärker in seine TV-Wachstumspläne in Europa einbinden.