Frankfurt (APA) Fliegen wird nach Einschätzung des Lufthansa-Chefs Carsten Spohr in diesem Jahr für die Passagiere noch billiger. Die Erlöse pro Sitzplatz seien weiterhin rückläufig, sagte der Chef des größten Luftverkehrskonzerns Europas. Als Gründe nannte er die nach wie vor niedrigen Treibstoffpreise und die zunehmende Konkurrenz.
Die eigene Billigtochter Eurowings sieht die AUA-Mutter Lufthansa bereits gut aufgestellt, um andere Gesellschaften zu integrieren. Spätestens bei der nächsten Wirtschaftskrise erwartet Spohr Bereinigungen auf dem eng besetzten europäischen Airline-Markt. „Es gibt in Europa viele Gesellschaften, die zu klein sind zum Überleben und zu groß, um zu verschwinden.“
Auf diese Situation sei das Plattform-Konzept der Eurowings ausgerichtet, das mehrere Formen der Zusammenarbeit ermöglicht. Diese reichten vom Leasing über Beteiligungsmodelle bis zu einer möglichen Fusion auf Augenhöhe mit einem anderen Billigflieger. Das Unternehmen sei grundsätzlich auf diese Möglichkeiten vorbereitet. „Wenn die Konsolidierung kommt, müssen wir bereitstehen“, sagte Spohr.
Beispielsweise nannte Spohr die skandinavische SAS, die man sich in den vergangenen Monaten zum wiederholten Male angeschaut habe. Letztlich seien bei dem Unternehmen „mit drei Eigentümern und 30 Gewerkschaften“ die Synergien für eine Übernahme zu gering erschienen, so dass man über andere Formen der Partnerschaft nachdenken müsse. Für die SAS käme insbesondere die Übernahme der Eurowings-Marke über ein Franchise-System in Frage.