Salzgitter (APA/dpa-AFX) – Der Stahlkonzern Salzgitter kürzt nach seiner Gewinnwarnung vom September auch seine Umsatzerwartung für das laufende Jahr. Angesichts der schwachen Wirtschaftsentwicklung in Deutschland und des „äußerst volatilen Umfelds“ dürfte der Umsatz statt 11,5 bis 12 Mrd. nur noch um die 11 Mrd. Euro erreichen, teilte das im SDax gelistete Unternehmen überraschend am Mittwoch mit.
An seinen gekappten Gewinnzielen für 2023 hält das Management fest, nachdem die Zahlen des dritten Quartals die Markterwartungen übertroffen hätten. Die Salzgitter-Aktie legte nach den Neuigkeiten vom Nachmittag zunächst zu, drehte jedoch wenig später in die Verlustzone.
In den ersten neun Monaten erzielte Salzgitter vorläufigen Zahlen zufolge einen Umsatz von 8,4 Mrd. Euro nach 9,8 Mrd. ein Jahr zuvor. Vor Steuern blieb dem Konzern ein Gewinn von 254 Mio. Euro, ein Einbruch um 78 Prozent. Vom Vorsteuergewinn stammten den Angaben zufolge 20 Mio. Euro von der Beteiligung am Kupferkonzern Aurubis – nach 116 Millionen ein Jahr zuvor. Den Angaben zufolge schnitt Salzgitter dennoch besser ab als von Analysten im Schnitt erwartet.
Für das Gesamtjahr erwartet der Vorstand weiterhin einen Vorsteuergewinn zwischen 200 und 250 Mio. Euro. Allerdings könnten Rohstoffkosten, die Preise von Edelmetallen und Wechselkursschwankungen das Ergebnis „noch erheblich beeinflussen“, hieß es weiter. Im September hatten Aurubis und sein Großaktionär Salzgitter ihre Gewinnprognosen zunächst zurückgezogen und anschließend deutlich niedriger festgesetzt. Grund war ein mutmaßlicher Betrug einzelner Schrottlieferanten bei Aurubis. Die endgültigen Zahlen des dritten Quartals will Salzgitter wie geplant am 13. November veröffentlichen.