Wien (APA) – Der Nettogewinn des Kunststoff-, Chemie- und Düngemittelproduzenten Borealis, an dem die OMV 36 Prozent hält, hat sich im zweiten Quartal dank eines sehr günstigen Polyolefin-Marktes mehr als verdoppelt. Er stieg im Jahresabstand von 143 auf 351 Mio. Euro, während der Umsatz mit 2,04 (2,09) Mrd. Euro stabil blieb.
Profitiert hat Borealis im Zeitraum April bis Juni durch starke Margen in der Polyolefin-Branche, die so gut seien, wie man sie seit 2007 nicht mehr erlebt habe. Und: Trotz geringerer Rohstoffkosten hätten die Polyolefin-Preise im angespannten Marktumfeld nicht nachgegeben.
Zu verdanken war dies vor allem einer soliden Nachfrage sowie diversen Versorgungsengpässen, wie das Unternehmen am Donnerstag erklärte. Zudem waren Polyolefin-Importe nach Europa wegen der Euro-Schwäche nicht wettbewerbsfähig. Jedoch hatten fallende Monomerpreise schon im ersten Quartal 2015 negative Lagereffekte für die Polyolefin-Produzenten bewirkt.
Im ersten Halbjahr insgesamt lag der Borealis-Nettogewinn mit 489 Mio. Euro beim Doppelten des entsprechenden Vorjahreswertes (245 Mio. Euro), während die Umsatzerlöse auf 4,03 (4,35) Mrd. Euro sanken. Deutlich zurückgefahren werden konnte die verzinsliche Nettoverschuldung, sie wurde um 69 Mio. Euro im zweiten Quartal bzw. um 201 Mio. Euro im Halbjahr verringert; 2014 hatte es jeweils Anstiege gegeben (um 58 bzw. 169 Mio. Euro). Die Verschuldungsquote (Gearing) per 30.6. sank im Jahresabstand auf 31 (48) Prozent.